Die Förderlandschaft im Neubau hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Seit 2023 bündelt die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) die meisten Förderungen für klimafreundliche Wohngebäude in den Programmen KNN, KFN, KFN + QNG und WEF. Doch welches Programm eignet sich für wen – und wo liegen die größten Unterschiede?
Dieser Überblick zeigt die wichtigsten Eckpunkte, Anforderungen und Förderhöhen der Programme Stand 2025.
1. KNN (Programm 296): Klimafreundlicher Neubau – Niedrigpreissegment
Das Programm KNN richtet sich an Bauherren mit geringem Einkommen oder an Projekte im bezahlbaren Wohnungsbau.
Voraussetzungen:
- Bau oder Erwerb eines Effizienzhaus 55 oder besser
- Lebenszyklus-Bewertung (LCA) erforderlich
- Nachweis über nachhaltige Wärmeversorgung (z. B. Wärmepumpe, Fernwärme, PV)
Förderkonditionen (Stand November 2025):
- Förderkredit bis 100.000 € pro Wohneinheit
- Zinssatz ab 0,01 % p. a.
- Laufzeit bis 35 Jahre, 10 Jahre Zinsbindung
Zielgruppe:
Kommunale oder genossenschaftliche Bauträger, soziale Wohnprojekte, Investoren im Niedrigpreissegment.
2. KFN (Programme 297 / 298): Klimafreundlicher Neubau
Das Programm KFN ist das Standardprogramm für private und institutionelle Bauherren, die ein klimafreundliches Wohngebäude errichten oder kaufen wollen.
Anforderungen:
- Neubau im Standard Effizienzhaus 40
- Nachweis der Lebenszyklusanalyse (LCA)
- Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe
Förderkonditionen (Stand November 2025):
- Förderkredit bis 100.000 € pro Wohneinheit
- Zinssatz ab 1,30 % p. a.
- 10 Jahre Zinsbindung, tilgungsfreie Anlaufjahre möglich
Vorteil: Kombination mit QNG möglich → höhere Kreditsumme (siehe nächster Abschnitt).
3. KFN + QNG – Klimafreundlicher Neubau mit Nachhaltigkeitszertifikat
Wer zusätzlich das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erwirbt, kann im gleichen Förderrahmen nochmals bessere Konditionen nutzen.
Zusätzliche Anforderungen:
- QNG-Zertifizierung (z. B. durch DGNB oder NaWoh)
- Nachweis zu Ökobilanz, Lebenszykluskosten, Komfort- und Sozialkriterien
- Erhöhter Dokumentationsaufwand
Förderkonditionen (Stand November 2025):
- bis 150.000 € pro Wohneinheit
- Zinssatz ebenfalls ab 1,3 % p. a., abhängig von Bonität und Laufzeit
- Kombination mit Sonderabschreibung nach § 7b EStG möglich
Zielgruppe:
Investoren und Bauträger, die steuerliche Vorteile und ESG-Kriterien kombinieren wollen.
4. WEF (Programm 300): Wohneigentum für Familien
Das Programm WEF richtet sich speziell an Familien mit mittlerem Einkommen, die ein Eigenheim im Effizienzhaus-Standard errichten oder kaufen möchten.
Fördervoraussetzungen:
- Haushalts-Jahreseinkommen ≤ 90.000 € + 10.000 € pro Kind
- Bau oder Erwerb eines Effizienzhaus 40
- Keine fossilen Heizsysteme
Förderkonditionen:
- Kreditrahmen je nach Einkommen: 170.000 – 270.000 €
- Zinssatz ab 0,01 % p. a.
- Zinsbindung bis zu 20 Jahre möglich
Vorteil: Besonders niedrige Zinsen für Familien – macht Eigenheimfinanzierung wieder erreichbar.
5. Technische Anforderungen und Bewertungskriterien
Alle Programme setzen auf den Effizienzhaus-Standard 40, ergänzt durch Nachhaltigkeits- und Klimaschutzkriterien:
- LCA (Life Cycle Assessment): Ermittlung von CO₂-Emissionen und Primärenergie über den gesamten Lebenszyklus.
- LCC (Life Cycle Costs): Bewertung der Lebenszykluskosten (Bau, Nutzung, Rückbau).
- Optimierte Wohnfläche: Ziel ist eine effiziente Nutzung der Fläche pro Kopf.
- Energieversorgung: Pflicht zu erneuerbaren Energien (Wärmepumpe, Solar, Fernwärme mit grünem Anteil).
Fazit
Die Förderlandschaft 2025 bietet vielfältige Möglichkeiten für klimafreundliche Neubauten – vom günstigen Familienkredit bis zur steueroptimierten Investorenlösung. Wer die Programme KFN, KNN, KFN + QNG und WEF kennt und gezielt kombiniert, kann die Finanzierung eines energieeffizienten Gebäudes deutlich optimieren.
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